Thünen-Institut für Holzforschung

Holzartenkontrollen auf dem Weg in die Zukunft

Die illegale Entwaldung ist ein weltweites Problem, das uns alle über den Verlust der Artenvielfalt und den negativen Beitrag zur globalen Klimakrise betrifft. Gesetze, die den Handel mit geschützten Arten oder illegal geschlagenem Holz und Holzprodukten verhindern sollen, sind nur so gut, wie sie flächendeckend kontrolliert werden können.
Um die Handelswaren am Ende einer entwaldungsfreien Lieferkette eingehend auf ihre Legalität und Korrektheit zu prüfen, bedarf es verschiedener Methoden. Zunächst müssen die Angaben der Hersteller zu den verwendeten Holzarten überprüft werden. Dafür müssen Proben von den Holzprodukten und Fasermaterialien (Papier, Faserplatten) sowie Holzkohlefragmente aufwendig präpariert und lichtmikroskopisch durch holzanatomische Spezialisten analysiert werden.
Bei der Woche der Umwelt möchten wir u.a. Apps vorstellen, die eine erste makroskopische Bestimmung von Massivhölzern ermöglichen. Diese wurden von uns entwickelt, damit Personen vom Zoll, Einkaufende von Handelswaren oder selbst interessierte Laien klären können, ob es sich um das angegebene Handelsholz oder möglicherweise doch um eine nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützte Art handeln könnte.
Darüber hinaus soll gezeigt werden, wie mittels modernster µ- und nano-CT Technologie sowie 3D-Digitalmikroskopie Holzstrukturen volumetrisch dargestellt und untersucht werden können.
In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) möchten wir zudem die Entwicklung digitaler Bilderkennungssysteme zur Automatisierung der Holzartenerkennung in Papier mittels künstlicher Intelligenz präsentieren. Dabei können am Stand Fasern am Mikroskop und Computer analysiert werden.
Mit den vorgestellten neuen Systemen und mobilen Apps werden mehr Personen oder Prüfinstitute in die Lage versetzt, die weltweit gehandelten Holzprodukte zum Schutz der Wälder effektiver auf Legalität zu kontrollieren.