DBU-Projekt ReGCell (Recycling des Glases und der Siliziumzellen aus PV-Anlagen)
In den nächsten Jahren werden immer mehr ausgediente PV-Anlagen ins Recycling kommen, da die typische Lebensdauer bei ca. 25 bis 30 liegt und es eine stetige zunehmenden Installation von PV-Leistung gibt. Bisherige Recyclingprozesse gewinnen nur wenige der Materialien aus den PV-Anlagen in hoher Reinheit wieder. Im DBU geförderten Projekt ReGCell wurde ein ganzheitlicher Prozess für die sukzessive Rückgewinnung aller werthaltigen Materialien aus kristallinen Photovoltaikmodulen entwickelt. Dabei werden anfangs die einzelnen Schichten der Module aufgetrennt (Solarglases, Kunststoff-Rückfolie sowie ein Laminat aus Silizium, Kupfers und Silbers). Der Prozess basiert auf einem „Green Chemistry“ Ansatz. Dabei wird zunächst das Modul chemisch angelöst und anschließend robotergestützt das Solarglas abgetrennt. Hierbei wird das Glas nicht zerstört und verbleibt in hoher Reinheit. Außerdem kann die Rückseitenfolie abgelöst werden. Übrig bleibt ein Kunststofflaminat, aus dem die Siliziumzellen mit einer thermischen Behandlung befreit werden. Eine abschließende elektrochemische Behandlung der Siliziumzellen ermöglicht eine Aufreinigung von Silizium sowie die Wiedergewinnung von Kupfer und des Silbers als Silberchlorid.
Dieser Prozess wurde im Rahmen einer Forschungsprojekts unter Federführung des Instituts für Angewandten Ressourcenstrategien IARS an der SRH Berlin University of Applied Sciences zusammen mit der TH Aschaffenburg, dem Fraunhofer Anwendungszentrum Ressourceneffizienz und Hanwha Q Cells GmbH von 2020 bis 2021 entwickelt und von der Deutschen Bundesumweltstiftung gefördert (Aktenzeichen: 34987/01). Weiterführende Entwicklungen wurden mit Eigenmitteln der SRH und des Startups ABCircular GmbH in Berlin durchgeführt.
Firma
SRH Berlin University of Applied Sciences
Ernst-Reuter-Platz 10
10587 Berlin
Kooperationspartner
TH Aschaffenburg
Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz
IME Institut und Lehrstuhl für Metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling der RWTH Aachen
Hanwha Q Cells GmbH
Standnr.
106